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Die anhaltende Präsenz von Engeln in der Moderne wurde oft auf ein gesteigertes Trostbedürfnis zurückgeführt. Die Engelsfigur ist aber nicht bloß statisches Überbleibsel einer verlorenen Glaubensgewissheit. Vielmehr steht sie in einer produktiven Beziehung zu zentralen geschichtsphilosophischen, politischen und medienästhetischen Fragen der Zeit. Die vorliegende Studie geht den Zusammenhängen zwischen Engelsfigur und Moderne-Diskurs entlang eines Spannungsbogens nach, der von Reflexionen eines metaphysischen Exils Anfang des 20. Jahrhunderts über die Zuspitzung existentieller Bedrohung im Ersten und Zweiten Weltkrieg bis zum Undarstellbarkeitstopos des Holocaust verläuft. Dabei wird deutlich, dass der Engel auf vielfache Weise als Verursacher und gleichzeitig als zukunftsgerichteter Überwinder moderner Formen des Exils auftritt - als Figur, die geschichtsphilosophische Brüche herbeiführt und individualbiographische Traumata sichtbar macht; die die moderne Deformation des Menschen illustriert und wahlweise zu heilen oder voranzutreiben versucht; und die schließlich neue politische Ordnungen entwirft und sie als ästhetische Metalepse bereits in der Exilgegenwart veranschaulic
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Im Zuge von Weltgeschichtsschreibung, Transnationalisierungsforschung und „neuen“ Area Studies ist die im deutschsprachigen Raum vertretene historische Teildisziplin Osteuropäische Geschichte zum einen unter Legitimationszwang geraten, zum anderen aber von eben diesen global orientierten Forschungsrichtungen als paradigmatischer Prototyp entdeckt worden. Im Kontext von Bezugsrahmen wie „Eurasien“ und „zweiter Welt“, ja selbst „Europa“ oder „nördliche Hemisphäre“, ist das Erkenntnispotential der seit hundert Jahren gut etablierten historischen Osteuropaforschung samt ihren Foci auf Ostmitteleuropa, Südosteuropa, Nordosteuropa und den ostslavischen Raum, aber auch auf den Kaukasus und Zentralasien sowie bezüglich der Verflechtung mit anderen Weltregionen, zum einen erkannt wie es zum anderen genutzt wird. Dies gilt nicht zuletzt für die in der besagten Teildisziplin entwickelte Konzeption der Geschichtsregion, welche mittlerweile nicht nur von anderen Europahistorikern, sondern auch von Vertretern weiterer historischer Disziplinen – historische Soziologie, Zivilisationsgeschichtsschreibung, Kunstgeschichtsforschung, Literaturgeschichte, Anthropogeographie u. a. – kreativ adaptiert wird.Der Band belegt sowohl die Sinnhaftigkeit der geschichtsregionalen Konzeption „östliches Europa“ (samt ihren Untergliederungen) im intraregionalen Kontext als auch deren Konstituierung durch die Interaktion mit angrenzenden historischen Meso-Regionen.
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Demonstrates Blanchot's ongoing importance for contemporary philosophical debate about technology, the post-human, and ecological thinkingDemonstrates a considerable shift in Blanchot's thinking from 1940s to 1980sHighlights the significance of Blanchot for important figures of twentieth-century French thought such as Jacques Derrida, Michel Foucault, and Bernard StieglerArgues for the continued relevance of Blanchot to twenty first-century debates in literary theory and criticismHolly Langstaff reappraises the influential French thinker Maurice Blanchot's writing from the 1940s to his late work in the 1980s, demonstrating how Blanchot's exploration of the question of technology remains decisive throughout his career.She situates Blanchot's fictional and critical work in the context of his thinking of art as techne - as it develops out of Martin Heidegger's philosophy. While Blanchot follows Heidegger in the view that writing is a form of techne, he never appeals for salvation from the menace of technology in the modern era. Rather, he sees in all forms of technology the opportunity for a new way of thinking beyond value. This, Blanchot calls an entirely different sort of affirmation.
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Archive sind Orte der Diskretion, die jede Menge an Indiskretionen aufbewahren: geheime Liebeskorrespondenz, Aufkündigungen enger Freundschaften, Schnorrbriefe, juristische Verfolgung von Verrissen, Kampf um geistiges Urheberrecht zwischen Plagiat und Paranoia, Diarien voll Schimpf und Schande. Was bedeutet die Arbeit mit diesen Dokumenten für den Archivar/die Archivarin? Welche Formen von Beziehungen zwischen Archivar_in, Autor_in und Archivalie sind vor dem Hintergrund zeit-, kultur- oder wissensgeschichtlicher Formationen, hinsichtlich politischer, geschlechtlicher oder minoritärer Perspektiven denkbar? Während die Theoretisierung des Verhältnisses von Autor_innen und Forscher_innen zum (Literatur-)Archiv bereits die Gründung von Archiven für Literatur um 1900 begleitet und seither verschiedentliche Innovationen erfahren hat, steht eine vergleichbare Reflexion der Arbeit von Archivar_innen für Literatur noch aus. Vor dem Hintergrund einer unter dem Schlagwort ,affective turn' versammelten Vielzahl historischer, epistemologischer und soziologischer Zugänge zu Affekten, Emotionen, Gefühlen sollen Möglichkeiten einer systematischen Reflexion im Sinne einer ,teilnehmenden Objektivierung' (Bourdieu) archivarischer Arbeit erkundet werden.
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Die Beiträge des Bandes folgen der Spur einer „Rhetorik der Erinnerung" in ihren unterschiedlichen Formen im Spannungsfeld von Kanonisierung und Dekanonisierung sowie von Aufstörung und Stabilisierung. Grundlegend ist die kulturwissenschaftlichen Prämisse, dass in der Form von literarisch-narrativen Inszenierungen individuelle und generationenspezifische Erinnerungen für das kollektive Gedächtnis bereitgestellt und damit beobachtbar werden. Die zur Analyse ausgewählten Texte setzen sich thematisch mit den erinnerten Traumata des Ersten und Zweiten Weltkrieg auseinander; außerdem werden generationsspezifischen Erfahrungen vor allem an die DDR und die Wende- und Nachwendezeit sowie Migrationserfahrungen im Allgemeinen thematisiert. Untersuchungsgegenstand sind Texte bekannter Schriftsteller wie Jan Koneffke, Zoltán Dany, Michael Niavaranis, Jakob Hein, Steffen Kopetzky, Annett Gröschner, André Kubiczek, Manja Präkels, Robert Menasse, Verena Boos, Assia Djebar, Christoph Hein, Saša Stanišić und Georg Kreisler. Die vorgelegte Analysen liefern einen Beitrag zur aktuellen Debatte um Inhalte und Formen des Erinnerns vor dem Hintergrund von Krieg- und Migrationserfahrung.
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