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Die Idee, dass Menschen ihre Geschichte machen oder gestalten können, ist aus dem politischen Leben nicht verschwunden. Im Gegenteil scheint sie angesichts der akut gewordenen globalen Probleme wie dem Klimaschutz eine Art Wiedergeburt zu erleben. „We are here to make history“ – mit diesen Worten stimmte 2014 der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, die Regierungsvertreter auf den Klimagipfel in New York ein. Nicht nur Regierungsvertreter und Politiker, auch Bürger und Aktivisten erheben den Anspruch, Geschichte gestalten zu können. Aber die Vorstellung, dass menschliches Handeln sich nicht innerhalb einer vorgegebenen kosmischen Ordnung oder am Leitfaden einer göttlichen Vorsehung abspielt, ist verhältnismäßig jung: Sie ist ein Produkt der Aufklärung. Und unumstritten war sie zu keinem Zeitpunkt. Im Gegenteil: Von Beginn an war sie mit grundsätzlichen, teils religiös, teils philosophisch, teils empirisch motivierten Bedenken konfrontiert. Die Beiträge des vorliegenden Bandes bemühen sich darum, die Diskussion um die Gestaltbarkeit der Geschichte wiederzubeleben und zugleich zu präzisieren. Denn die Machbarkeitsidee selbst ist keineswegs klar: Sind historische Prozesse vollständig oder zumindest partiell steuerbar? Wer gestaltet (›große Männer‹, soziale Institutionen und große oder kleine Kollektive?) was und mit welchen Mitteln? Haben die Gestaltbarkeitsbemühungen ›materialistisch‹ an den realen Verhältnissen und Interessen anzusetzen oder ›idealistisch‹ an den Ideen der Akteure? Mit Beiträgen von Eric Achermann, Kurt Bayertz, Horst Dreier, Thomas Gutmann, Matthias Hoesch, Wolfgang Krohn, Annette Meyer, Walter Mesch, Wolfgang Proß, Michael Quante, Johannes Rohbeck, Jörn Rüsen, Ludwig Siep, Andreas Urs Sommer und Hans-Ulrich Thamer.
Hardback --- 1520: Hardcover, Softcover / Philosophie --- History --- Philosophy.
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Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist? Wie geht man um mit dem Verlust derer, die man geliebt hat? Wer trägt das Erbe weiter? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. Und plötzlich schaut diese Welt ihn an, den Bewohner des alten Europas, und weiß womöglich besser als er selbst, wer er eigentlich ist.Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.
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