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Minderheiten sind nicht nur heute, sondern bereits seit dem Beitritt des Deutschen Reiches zum Völkerbund (1926) ein zentraler Bestandteil der deutschen Außenpolitik. Ihnen kommt im Prozess der Europäisierung und der Auflösung nationaler Grenzen eine wichtige Rolle zu. Was Minderheiten ausmacht, beziehungsweise ob und wie sie sich in Europa Gehör verschaffen können, ist in hohem Maße durch die Kulturpolitik der Nationalstaaten und der EU bestimmt. Die Autoren und Autorinnen des Bandes richten ihren Blick auf die Anfänge einer modernen Minderheitenpolitik seit der Weimarer Republik, denn der Begriff der nationalen Minderheiten wurde nach dem Ersten Weltkrieg zu einem Gegenstand rechtlicher wie politischer Debatten und zu einer gesellschaftlichen "Kategorie der Moderne". Die Gründung des Völkerbundes, die Legitimierung des Selbstbestimmungsrechts der Völker und die Etablierung des Minderheitenschutzes auf internationaler Ebene bildeten den Ausgangspunkt für diese Entwicklungen. Zeitgenössische volkskundliche Untersuchungen trugen neben vielen anderen Wissenschaften maßgeblich zur Kodifizierung des Konzeptes Minderheiten sowie zur Fremd- und Selbstethnisierung bei. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Band durch seine interdisziplinäre Perspektivierung und seinen begrenzten historischen Rahmen einen unheimlich dichten Blick auf Genese, Wahrnehmung und Funktion des Minderheiten-Begriffs zu werfen vermag. Die Autoren schaffen es durch die Bank, vielschichtige Zusammenhänge zu kennzeichnen und zu dechiffrieren, sie aber auch neu zu verorten und zu kontextualisieren. Der für viele so überaus schwammige Minderheiten-Begriff wird damit zum ersten Mal richtig greifbar und gewinnt an Kontur. Man kann den Herausgeberinnen zum Erreichen ihres Zieles nur gratulieren und dem Buch eine große Leserschaft wünschen. - Sebastian Gietl, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde (2018), S. 270.
Europa --- Minderheiten --- Kulturpolitik --- Weimarer Republik --- Gesellschaftliche Randgruppen --- Deutsche und osteuropäische Volkskunde --- 19./20. Jahrhundert
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Seit dem Erscheinen des ersten Bandes ›Das Reine und das Vermischte - Die deutschsprachige Presse über Andere und Anderssein am Beispiel der Sorben‹ in der Reihe ›Hybride Welten‹ sind 15 Jahre vergangen. Zugleich feierte Elka Tschernokoshewa - Autorin des Bandes, Herausgeberin der Reihe und langjährige Leiterin der Abteilung Empirische Kulturforschung/Volkskunde/Kulturwissenschaften am Sorbischen Institut Bautzen - im Januar 2015 ihren 65. Geburtstag. Die Festschrift ›Das Reine und das Vermischte - 15 Jahre danach‹ versammelt mehr als 30 Beiträge von Weggefährtinnen und Weggefährten aus der Lausitz und anderen Teilen Deutschlands sowie aus Großbritannien, Russland, Bulgarien, Slowenien, Taiwan, der Schweiz und Österreich. Die Themenfelder entsprechen dabei der Vielseitigkeit von Elka Tschernokoshewas Beziehungsgeflecht: Sie nähern sich philosophisch hybriden Weltbildern, bündeln sinnesübergreifend Überlegungen aus ästhetischkünstlerischer Perspektive, behandeln zu überwindende Dichotomien der Gender-Problematik und sie schaffen neues Wissen durch transkulturelle Vergleiche sowie anwendungsorientierte Interpretationen des hybridologischen Theoriegebäudes. Schließlich werden auch zu überwindende Dichotomien in der Gender-Problematik thematisiert. Die Gesamtschau ergibt ein Kaleidoskop an Denkanstößen und neuem Wissen durch transdisziplinäre Dialoge, transkulturelle Vergleiche sowie anwendungsorientierte Interpretationen des hybridologischen Theoriegebäudes. Gemäß der Konzeption der Reihe "Hybride Welten" zeichnet sich auch deren achter Band durch den schöpferischen Dialog von Wissenschaft und Kunst aus - in sprachlicher Verdichtung durch Gedichte der sorbischen Lyrikerin Róža Domašcyna sowie durch die bildliche Illustration der Diskussion um Hybridität mit Grafitzeichnungen von Maja Nagel. - Friedrich Pollack auf: idw - Informationsdienst Wissenschaft
Hybridität --- Hybridologie --- Minderheiten --- Dichotomisierung --- Lausitz --- sprachliche Hybridität --- Einheit --- Kulturerbe --- kulturelle Viefalt --- Sorben --- Sprachbewusstsein --- Sorbisches Institut --- Dualismen --- Paradigmenwechsel --- Pfälzer --- Irland --- Bulgarien --- Gesellschaftliche Randgruppen --- subalterne Gruppe --- Mehrsprachigkeit --- Transkulturalität --- Transnationalität --- Frauen --- Bautzen
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