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Long description: Die nachträgliche Kolorierung des schwarzweißen Materials war in der Stummfilmepoche eine verbreitete Praxis. Die Filme wurden hand- oder schablonenkoloriert, viragiert und getont. Die häufig ostentativ ausgestellte Materialität der aufgetragenen Farbe stand in einem Spannungsverhältnis zum fotografischen Bild und bewirkte eine spezifische Dynamik zwischen dem Eindruck von Flächigkeit und Plastizität. Kolorierungen kamen in Serpentinentanzfilmen, den ornamentalen Motiven der Féerien, in Trickfilmen oder Moderevuen besonders zur Geltung. In dieser Hinsicht weisen die applikativen Farbtechniken des Films viele Parallelen zu anderen farbigen Bildmedien der Epoche auf (wie Gebrauchsgrafik oder Modeillustration). Zudem zeigt der kolorierte Film seine Nähe zur industrialisierten Ästhetik, vornehmlich zur visuellen Form kommerzieller Farbpaletten. In dieser Studie wird die farbige Fläche des kolorierten Films im Kontext einer intermedialen Geschichte des Ästhetischen untersucht. Farbe als Attraktion, ostentative Materialität und Element medialer Selbstreflexion der Kunst tritt aus dieser Perspektive als eine Sinnfigur der chromatischen Moderne und der populären visuellen Kultur des frühen 20. Jahrhunderts hervor.
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Long description: Als sich Ende der 1920er Jahre in den USA und Europa der Tonfilm durchsetzte, erkannten ägyptische Geschäftsleute dessen Potenzial für die arabische Welt. Sie erwarben innovative Tontechnik aus Deutschland und schickten ägyptische Stipendiaten zur Ausbildung nach Berlin und Paris. Nach ihrer Rückkehr schufen diese gemeinsam mit europäischen Filmschaffenden eine Traumfabrik nach dem Vorbild Hollywoods. In diesem Umfeld entstanden die ersten ägyptischen Tonfilme, die ab Mitte der 1930er Jahre weltweit zirkulierten. Manche dieser Spielfilme gelten in Ägypten als Klassiker, während sie in den europäischen Filmgeschichtsbüchern selten Erwähnung finden. Ausgehend von diesem Missverhältnis untersucht die Autorin die Entstehung, Verwertung und Rezeption dreier ägyptischer Tonfilme der 1930er bis 1950er Jahre aus transnationaler Perspektive. Ihre historisch fundierten Analysen zeigen, dass besonders die auf Zelluloid gebannten orientalischen Klänge für europäische Ohren befremdend wirkten, während sie in Ägypten maßgeblich zum Erfolg beitrugen. Um die von einander abweichende Wahrnehmung zu beleuchten, macht die Autorin den Begriff der «Atmosphäre» für ihre transnationale Rezeptionsstudie fruchtbar. Erstmals rücken damit Filme in den Blick, die dem Goldenen Zeitalter des ägyptischen Films der 1950er Jahre den Weg bereiteten, in Europa bislang aber kaum gewürdigt wurden. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Filme Wedad (Wedad the Slave, 1936, Lashin (Verräter am Nil), 1938 und Raya w Sekina (Der Frauenwürger von Kairo),1953.
Medienarchäologie --- Stummfilm --- Raya w Sekina --- Studio Misr --- Oum Kulthum --- Um Kultum --- Der Frauenwürger von Kairo --- Wedad --- Postkoloniale Geschichtsschreibung --- Lashin --- Hardcover, Softcover / Sachbücher/Musik, Film, Theater --- Filmgeschichte, Filmtheorie und Filmkritik --- Freizeitgestaltung, Darstellende Kunst --- Ägypten
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