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Kann man noch etwas Neues über Sünde sagen? Sünde wird banalisiert und infrage gestellt, und die Theologie reagiert darauf oftmals sprachlos und schriftvergessen. Ziel der Untersuchung ist daher, qualifiziert über Sünde zu sprechen, den Sündenbegriff jedoch nicht neu zu definieren, sondern die Bedingungen seiner Entstehung zu reflektieren. Dazu wird das Sprechen von Sünde in den biblischen Texten ergründet und der Sündenbegriff in seinen moralischen, das heißt temporalen, sozialen und rechtlichen Dimensionen analysiert. Fragestellung und Methodik sind dabei auf Interdisziplinarität angelegt, denn die Diskussion über die Korrelation von Gesellschaftsstruktur und Semantik erfordert den Dialog mit der Philosophie und der Soziologie. Sünde ist ein ethisches Dispositiv, weil sie ein heilsgeschichtlich relevantes Thema der Theologie ist: Sie verhindert die Transzendenz temporaler (Erlösung) und sozialer (Bund Gottes) Zusammenhänge, mit anderen Worten: Sünde wirkt durch die Negierung von Gemeinschaft einem umfassend gelingenden Leben entgegen. Sie ist eine Haltung, die zu Selbstisolation führt und Gemeinschaftsorientierung verneint. Diese Perspektive ist in den biblischen Schriften grundgelegt, und es gilt, sie in moraltheologischer Perspektive zu reflektieren, zu bewahren und neu in Erinnerung zu rufen.
Sin --- Good and evil --- Ethics in the Bible. --- 241.4 --- 241.4 Theologische ethiek: schuld; zonde; bekering; verzoening --- Theologische ethiek: schuld; zonde; bekering; verzoening --- Biblical ethics --- Ethics --- Biblical teaching. --- Biblical teaching --- Bible --- Christian moral theology --- Ethics in the Bible --- Bibel --- Bibeln --- Buch der Bücher --- Christentum --- Glaube --- Religion --- Heilige Schrift
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Die erste Frau in der Bibel (»EVA« Gen 1-3) ist in der christlichen Geschichte und Tradition weitgehend zu einer negativen Figur geformt worden, zum Symbol für die Unzuverlässigkeit von Frauen, zur Verführerin und Ursache allen Übels.Diese Tradition ist auch heute noch nicht verschwunden. Die abendländische Philosophie, die stark dualistisch geprägt war - etwa mit den Gegensätzen Himmel/Erde, Geist/Körper, stark/schwach, Mann/Frau - hat dem weiblichen Teil immer die schlechtere Seite zugewiesen, die bessere dem Mann. Feministische Theologie und Genderforschung haben mittlerweile aber zu einem ganzheitlichen Verständnis von Körper, Leiblichkeit, Sexualität und Geschlechterrollen beigetragen. So ist es an der Zeit, Eva vor diesem Hintergrund neu zu betrachten. An den Bibeltexten selbst hat sich nichts geändert, aber das Bewusstsein einer einseitig auf den Mann fixierten Auslegung und ihrer Folgen ist gewachsen. Nicht nur bei Frauen, auch bei Männern. Ein neuer Blick auf die Texte selbst zeigt, dass die biblischen Verfasser nicht so frauenfeindlich waren, wie es oft dargestellt wird. Nur eine tendenziöse Auslegung, die die Vormachtstellung des Mannes stärken sollte, hat sie dazu gemacht.
Eve --- Bible OT. Pentateuch. Genesis --- 221-055.2 --- 222.2 --- 221-055.2 Vrouwen in het Oude Testament --- Vrouwen in het Oude Testament --- Genesis --- Fall of man. --- Man, Fall of --- Sin --- Sin, Original --- חוה --- Ḥaṿah --- Ḥawwāh --- Khavah --- حواء --- Ḥawwāʼ --- Bible. --- Criticism, interpretation, etc. --- Altes Testament --- Bibel --- Bibeln --- Buch der Bücher --- Geschichte der Religion --- Heilige Schrift --- Religionsgeschichte
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