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Im Bereich des mittelalterlichen deutschsprachigen Dramas bildeten die Weltgerichtsspiele in den vergangenen Jahren einen Forschungsschwerpunkt. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die wichtigsten Forschungspositionen und versucht einen interpretatorischen Neuansatz. Die Untersuchung gliedert sich in drei Hauptteile: 1. Zunächst werden alle Quellen, die bislang mit dem Spieltyp 'Weltgerichtsspiel' in Verbindung gebracht wurden, beschrieben und bewertet. Dies erlaubt eine Festlegung des zu untersuchenden Textkorpus auf zwölf Überlieferungszeugen, die zwischen der ersten Hälfte des 15. und der Mitte des 16. Jhds. im alemannischen und ostschwäbisch-bairischen Sprachraum entstanden und inhaltlich wie textlich eng miteinander verwandt sind. 2. Diese Textgruppe wird vor dem Hintergrund der mittelalterlichen Vorstellungen über das jüngste Gericht (wie sie z.B. in der thomistischen 'Summa theologica' zum Ausdruck kommen) neu interpretiert, und die ihr inhärenten Aufbauprinzipien werden erhallt. 3. Schließlich wird der Zusammenhang zwischen diesen Texten und der katechetischen Literatur des Mittelalters dargestellt und ihre Zielsetzung hinsichtlich der religiösen Unterweisung der Gläubigen ermittelt. Die Ergebnisse dieser Art führen nicht nur zu einem besseren Verständnis der hier untersuchten Texte und ihrer Intentionen, sondern können auch für die Interpretation anderer mittelalterlicher geistlicher Spiele fruchtbar gemacht werden.
German drama --- Judgment Day --- History and criticism --- Drama
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