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Als "unschuldiges Auge" bezeichnete man im 19. Jahrhundert die Linse der Kamera in ihrer Eigenschaft, ein vermeintlich reales Abbild der physischen Welt zu schaffen. Diese heute naiv anmutende Sichtweise gewinnt besondere Brisanz in der bildlichen Repräsentation fremder Kulturen, ist doch die Fotografie zu einem gewissen Grad immer auch arrangiertes Konstrukt und eben kein wertneutrales Abbild. Vor dem Hintergrund dieser Ambiguität des Mediums widmen sich Buch und Ausstellung der Frage, inwieweit das Aufkommen der Fotografie seit 1839 den Blick auf einen mit Wertvorstellungen hochgradig besetzten Kulturraum veränderte und welchen kulturellen, touristischen und kommerziellen Mechanismen sie folgte. Dabei werden auch die unterschiedlichen Erwartungen an das neue Medium, dessen Beitrag zum modernen Weltwissen und schließlich seine Rolle als Instrument von Politik, Wissenschaft, Archäologie und Ethnografie beleuchtet. Themen sind die Arbeit der Fotografen und kommerziellen Studios, fotografische Expeditionen, die Weltausstellungen, das Verhältnis von Fotografie und Malerei, die Selbstrepräsentation osmanischer Eliten, das Bild von Gesellschaft und Religion, die Rolle der Fotografie als Instrument der Orientwissenschaften, aber auch die Nachlässe bedeutender Orientforscher. Den zeitlichen Beginn markiert Napoleons Ägyptenexpedition an der Schwelle zum 19. Jahrhundert, den Abschluss bilden die jüdische Fotografie und der 1911 gedrehte "First Film of Palestine".
Photographie --- Photographie --- Orient --- Dans l'art.
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The mezzotint, also known as "English manner" due to its particular blossoming in the English 18th century at the time when the duke of Hanover and the British dynasty were British, is the first graphic technique in which flat tonal values and tonal gradations could be created beyond line and hatching. Painterly values could be created and painterly works reproduced. In contrast to the line-bound techniques of copperplate engraving and etching, mechanical roughening and its smoothing allowed tones from velvety black to pure white. Invention and perfection, use and dissemination, tradition building and experimental potential of this printing technology can be demonstrated using the mezzotint works of the graphic collection of the University of Göttingen and some loans: 105 works demonstrate the first experiments by German and Dutch amateurs and artists, technical perfections in the printing centers in Augsburg and Nuremberg, adaptations in France and Italy, independence of the medium in England and experimental use as an artistic means of expression in early German mo Die Schabkunst, aufgrund ihrer besonderen Blüte im englischen 18. Jahrhundert zur Zeit der Personalunion hannoverscher Herzogs- und britischer Königswürde auch „Englische Manier“ genannt, ist die erste grafische Technik, in der über Linie und Schraffur hinaus flächige Tonwerte und Tonwertabstufungen geschaffen werden konnten. Malerische Werte ließen sich erzeugen und malerische Werke nachbilden. Anders als in den liniengebundenen Techniken des Kupferstichs und der Radierung ermöglichten mechanische Aufrauhung und deren dosierte Glättung Töne von samtigem Schwarz bis zu reinem Weiß. Erfindung und Perfektionierung, Nutzung und Verbreitung, Traditionsbildung und Experimentalpotential dieser druckgrafischen Technik können anhand der Schabkunstwerke der Grafischen Sammlung der Universität Göttingen und einiger Leihgaben vorgeführt werden: 105 Werke demonstrieren erste Experimente deutscher und niederländischer Laien und Künstler, technische Perfektionierungen in den druckgrafischen Zentren Augsburg und Nürnberg, Adaptionen in Frankreich und Italien, Verselbständigung des Mediums in England und experimentelle Verwendung als künstlerisches Ausdrucksmittel in der deutschen Frühmoderne. Funktionsgebundene Nutzung als Medium der Gemäldereproduktion und lebensnahen Bildniskunst, und erstmals als Naturnähe ermöglichendes Dokumentationsmittel in den frühneuzeitlichen Naturwissenschaften werden thematisiert.
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The mezzotint, also known as "English manner" due to its particular blossoming in the English 18th century at the time when the duke of Hanover and the British dynasty were British, is the first graphic technique in which flat tonal values and tonal gradations could be created beyond line and hatching. Painterly values could be created and painterly works reproduced. In contrast to the line-bound techniques of copperplate engraving and etching, mechanical roughening and its smoothing allowed tones from velvety black to pure white. Invention and perfection, use and dissemination, tradition building and experimental potential of this printing technology can be demonstrated using the mezzotint works of the graphic collection of the University of Göttingen and some loans: 105 works demonstrate the first experiments by German and Dutch amateurs and artists, technical perfections in the printing centers in Augsburg and Nuremberg, adaptations in France and Italy, independence of the medium in England and experimental use as an artistic means of expression in early German mo Die Schabkunst, aufgrund ihrer besonderen Blüte im englischen 18. Jahrhundert zur Zeit der Personalunion hannoverscher Herzogs- und britischer Königswürde auch „Englische Manier“ genannt, ist die erste grafische Technik, in der über Linie und Schraffur hinaus flächige Tonwerte und Tonwertabstufungen geschaffen werden konnten. Malerische Werte ließen sich erzeugen und malerische Werke nachbilden. Anders als in den liniengebundenen Techniken des Kupferstichs und der Radierung ermöglichten mechanische Aufrauhung und deren dosierte Glättung Töne von samtigem Schwarz bis zu reinem Weiß. Erfindung und Perfektionierung, Nutzung und Verbreitung, Traditionsbildung und Experimentalpotential dieser druckgrafischen Technik können anhand der Schabkunstwerke der Grafischen Sammlung der Universität Göttingen und einiger Leihgaben vorgeführt werden: 105 Werke demonstrieren erste Experimente deutscher und niederländischer Laien und Künstler, technische Perfektionierungen in den druckgrafischen Zentren Augsburg und Nürnberg, Adaptionen in Frankreich und Italien, Verselbständigung des Mediums in England und experimentelle Verwendung als künstlerisches Ausdrucksmittel in der deutschen Frühmoderne. Funktionsgebundene Nutzung als Medium der Gemäldereproduktion und lebensnahen Bildniskunst, und erstmals als Naturnähe ermöglichendes Dokumentationsmittel in den frühneuzeitlichen Naturwissenschaften werden thematisiert.
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The interrelations between objects and organisms take many forms, from the microbes known to inhabit medieval manuscripts to the biomorphic forms observable in Art Nouveau lamps, and from the androids cast in American superhero comics to the coral found on Chinese porcelain recovered from shipwrecks. The contributions to this volume investigate various interactions between inanimate and animate matter in art, literature, technology, and other areas of human perception and expression. The book highlights how certain characteristics allow objects to be understood as living organisms, and vice versa. Via a range of dynamics involving vivification and reification, objects and organisms emerge as unstable, transforming within evolving situations. Wechselbeziehungen zwischen Objekten und Organismen werden auf verschiedene Weise sichtbar, z.B. als Mikroben, die mittelalterliche Handschriften bevölkern, als biomorphe Formen auf Jugendstillampen, als Androiden in Superhelden-Comics, oder als Korallen, die sich auf chinesischem, aus Schiffswracks geborgenem Porzellan angesiedelt haben. Die Beiträge untersuchen die Wechselwirkungen zwischen unbelebter und belebter Materie in Kunst, Literatur, Technik und anderen Bereichen menschlicher Wahrnehmung und menschlichen Ausdrucks. Gezeigt wird, wie Organismen durch gezielte Strategien ein Objektstatus zugeschrieben wird und wie Objekte aufgrund bestimmter Eigenschaften als lebendig erscheinen. Die vermehrte Kritik an Anthropozentrismus und Animismus fordert dazu auf, diesen Austauschprozessen genauer nachzugehen.
ART / History / Modern (late 19th Century to 1945). --- 18th century. --- 19th century. --- 21st century. --- Early Modern period. --- Literary Studies. --- Object Studies. --- animate matter. --- animism. --- anthropocentrism. --- art theory. --- art. --- collection. --- inanimate matter. --- museum. --- reification. --- vivification.
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