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"Die leichte Möglichkeit des Briefeschreibens muß - bloß theoretisch angesehn - eine schreckliche Zerrüttung der Seelen in die Welt gebracht haben. Es ist ja ein Verkehr mit Gespenstern und zwar nicht nur mit dem Gespenst des Adressaten, sondern auch mit dem eigenen Gespenst, das sich einem unter der Hand in dem Brief, den man schreibt, entwickelt..." Diese berühmte medienkritische Invektive aus einem Brief Kafkas an Milena steht am Ende einer zwei Jahrhunderte überdauernden Kultur, doch noch der manische Briefschreiber Kafka partizipiert an einem Kult des Briefs, der diesem einen halböffentlichen Platz am Rande der Literatur, oft als deren Variante oder als ihr Kommentar, zuweist und zur Konstitution oder Infragestellung von Autorschaft beiträgt. Fallstudien zu Autoren von Gellert bis Benn weisen dies am Schicksal von Einzelbriefen oder Korrespondenzen nach und rekonstruieren Praktiken des Schreibens und Zirkulierens von Briefen, des Archivierens, Edierens und weiterer Verwertungsstrategien, die mitunter aus einem rasch hingeworfenen Billett ein Zeugnis auktorialen Nachruhms werden ließen.
Authors, German --- German literature --- Authorship --- History and criticism --- History and criticism. --- Littérature épistolaire allemande --- Écrivains allemands --- Histoire et critique --- Correspondance --- German letters --- Letter writing, German --- History --- Histoire et critique. --- Correspondance. --- Authors, German - Correspondence --- German literature - 19th century - History and criticism --- German literature - 20th century - History and criticism. --- German literature - 18th century - History and criticism
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German literature --- Nobility in literature. --- Romanticism --- History and criticism --- Nobility in literature --- Young Germany
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German poetry --- Explication --- History and criticism --- German poetry. --- Explication. --- History and criticism. --- German poetry - Explication --- German poetry - History and criticism
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Heute kennt man August Wilhelm Schlegel (1767-1845) vor allem als Übersetzer von Shakespeares Dramen. Doch zu Lebzeiten war er der europaweit wirkungsvollste unter den deutschen Romantikern, weltgewandt und umfassend gebildet. Die aktuelle Biographie zeigt den Philologen und Kritiker in der ganzen Vielfalt seiner Rollen und Verdienste. Neben den erfolgreichen Wissenschaftler und Bonner Professor, der Karl Marx und Heinrich Heine zu seinen Studenten zählte, tritt der langjährige Wegbegleiter von Madame de Staël. Die Zeit der Befreiungskriege erlebte der Patriot Schlegel in der aktiven Politik. Als Privatperson blieb Schlegel bisher nur schwer zugänglich. Jochen Strobel hat die kürzlich veröffentlichten Briefe intensiv ausgewertet und zeigt erstmals auch den verantwortungsbewussten, bürgerlichen Familienmenschen.
Authors, German --- Romanticism --- Critics --- Écrivains allemands --- Romantisme (mouvement littéraire) --- Schlegel, August Wilhelm von --- Philologists --- Intellectual life --- Schlegel, August Wilhelm von, --- Écrivains allemands --- Romantisme (mouvement littéraire)
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Sturm und Drang movement. --- German literature --- German literature. --- History and criticism --- 1700-1799.
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Als Philologe, Literaturhistoriker, Übersetzer, Kritiker und Indologe war der lange Zeit unterschätzte August Wilhelm Schlegel der wichtigste Kommunikator der deutschsprachigen Romantik. Der Band bietet eine Bestandsaufnahme der aktuellen Forschungsaktivitäten zu dem älteren Schlegel-Bruder. Bei unterschiedlicher Schwerpunktsetzung kristallisieren sich Vorlesung, Übersetzung, Kritik und Brief als zentrale Kommunikationsmedien heraus, ob es um die Aushandlung ästhetischer und wissenschaftlicher Positionen im Kreis der Romantiker und darüber hinaus geht, um den sozialen Zusammenhalt oder um die Diskursivierung von Emotionen. Neben intertextuell und interkulturell interessierten Studien treten wissenspoetologische, wissenssoziologische und praxeologische Überlegungen. Schlegel erweist sich als Kommunikator im Dialog mit seiner Familie, mit Mentoren, Freunden und Gegnern sowie mit der altindischen und den europäischen Kulturen von der Antike bis zu seiner Gegenwart.
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Das Fortleben der Romantik bis heute steht außer Frage – der vorliegende Band erkundet vor allem das Romantische als Praxis um 1800 und im 19. Jahrhundert. Anders als Ideen- und Sozialgeschichte es getan haben, sollte »Romantik« diachron diskursgeschichtlich und praxeologisch erforscht werden. Wahrnehmbar werden dann eine noch vorterminologische Praxis des Romantischen bereits im 18. Jahrhundert, sodann aber ein »Nachleben« im 19. Jahrhundert, das Praktiken des Romantischen tradiert, obgleich es nicht selten »die Romantik« als Anachronismus und ideologisches Ärgernis ablehnt – und schließlich auch Praxisbezüge, die von den so theoriefreudigen Romantikern um 1800 selbst schon ins Spiel gebracht werden. Im Mittelpunkt des Bandes steht die Diskussion von Fallstudien zu einer Rekonstruktion historischer Semantiken des Romantischen.
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