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Die Untersuchung versteht sich als Beitrag zu der in der Literaturwissenschaft, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte geführten Debatte um die Darstellungsformen von Wissen bzw. das 'Wissen der Literatur', geht jedoch in zweifacher Hinsicht über diese hinaus. Zum einen zeigt sie, wie und warum die Forderung nach einer gegenüber wissenschaftlicher Erkenntnis alternativen, literarisch vermittelten Erkenntnis in einer bestimmten geistes- und kulturgeschichtlichen Konstellation virulent wird: in der Lebens- bzw. Weltanschauungsphilosophie von 1870 bis 1930 sowie im Werk Robert Musils. Zum anderen nimmt die Arbeit eine Akzentverlagerung vor. Im Mittelpunkt steht nicht die oft mit unbefriedigenden Ergebnissen diskutierte Frage, ob Literatur generell, sondern unter welchen konkreten Umständen ein bestimmtes literarisches Werk Wissen vermittelt. Die nicht zuletzt mithilfe von Begrifflichkeiten und Einsichten der Analytischen Erkenntnistheorie formulierten Bedingungen, unter denen dies der Fall ist, ermöglichen schließlich exemplarische Analysen von Musils schriftstellerischen Versuchen, eine 'lebendige Erkenntnis' zu kommunizieren.
Philosophy. --- Mental philosophy --- Humanities --- Musil, Robert, --- Musil, Robert --- Criticism and interpretation. --- Musel, Robert, --- Muzilʹ, Robert, --- Музиль, Роберт,
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Wissen ist nicht zu denken ohne seine unter historisch variablen Konditionen realisierte Vermittlung. Erkenntnisse und Methoden werden an unterschiedlichen Orten und mit historisch variablen Praktiken transferiert. Der Band schafft Grundlagen, um die komplexen Vorgänge der Weitergabe, Aufnahme, Adaptation und Modifikation von Wissen zu analysieren. Dazu werden Begriffe zur Beschreibung und Erklärung von Prozessen des Wissenstransfers definiert, Konditionen und Praktiken der aktiven Mediatisierung epistemischer Bestände erläutert, Verlaufsformen der Weitergabe von Erkenntnissen rekonstruiert und eine umfassende Bibliographie der Forschungsbeiträge zum Thema verfügbar gemacht. Aufgrund seiner interdisziplinären Ausrichtung stellt der Band instruktive wissenschaftstheoretische und -praxeologische Einsichten bereit, die nicht nur für die Selbstreflexion der textinterpretierenden Disziplinen, sondern auch für andere wissenschaftliche Fächer wichtig werden können.
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