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Von der Antike bis in die Gegenwart werden sozial-moralische Qualitäten als politisches Problem verhandelt, auf das entweder mit dem Erfordernis guter Intentionen geantwortet wird, oder aber mit dem Vertrauen auf stabile Institutionen. Dieser Unterschied bestimmt die wohlfahrtsstaatlichen Entwicklungen in Deutschland, Frankreich und den USA und lässt sich in fünf Fallstudien nachvollziehen: In Ludwig Erhards Konzept der "Formierten Gesellschaft", der Moralkommunikation im deutschen Wiedervereinigungsprozess, der Reformrhetorik der Regierung Schröder, George W. Bushs "Compassionate Conservatism" und dem "wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt" als Zielbestimmung der Europäischen Union zeigt sich dabei, wie die Berufung auf soziale Kohäsion der Begründung staatlichen Handelns dient.
Political communication. --- Political science. --- Political Communication. --- Political Science.
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In seiner theoriegeschichtlichen Untersuchung rekonstruiert Karsten Fischer Entwicklungslinien zivilisationstheoretischer Kulturkritik von Nietzsche, Freud und Max Weber zu Adorno. Dies dient ihm zur Klärung der systematischen Frage nach einem möglichen Zusammenhang zwischen menschlicher Naturbeherrschung und sozialer Mutmaßung, dass ein ursprünglicher, zivilisationspsychologischer Zusammenhang zwischen der ideologischen Selbstermächtigung des Menschen zu gewaltsamer Unterwerfung der Natur und seiner Gewaltbereitschaft gegenüber seinen Artgenossen besteht, lässt sich weniger auf hegelianisch-marxistische Motive zurückführen als vielmehr auf Nietzsche, bei dem Horkheimers und Adornos These von der dialektisch in Barbarei zurückschlagenden Aufklärung bereits angelegt ist. Von Nietzsche führt eine direkte Verbindung zu Sigmund Freud, dessen These, dass die zivilisatorische Tabuisierung zwischenmenschlicher Gewalt aus deren ursprünglicher Ausübung resultiert, von Adorno variiert wird. Statt der ,Tabuisierung' zwischenmenschlicher Gewalt problematisiert er die ,Legitimierung" gewaltsamer menschlicher Naturbeherrschung, was ein Interesse an Webers Rationalisierungstheorem begründet, das untergründige Verbindungen mit Freuds Zivilisationspsychologie aufweist. Auf der Basis dieser theoriegeschichtlichen Verortung, mit der eine grundlegend neue Lesart Adornos vorgeschlagen wir, lässt sich sein Theorem schließlich als Erklärungsangebot für die auch ins Abendland zurückgekehrten barbarischen Gewaltexzesse wie auch für das Problem fortschreitender Naturzerstörung diskutieren.
Civilization --- Socialization. --- Culture. --- Philosophy. --- Nietzsche, Friedrich Wilhelm, --- Freud, Sigmund, --- Weber, Max, --- Adorno, Theodor W.,
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Civilization --- Culture --- Socialization --- Philosophy --- Adorno, Theodor W., --- Freud, Sigmund --- Nietzsche, Friedrich Wilhelm --- Weber, Max,
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Als politischer Leitbegriff hat das Gemeinwohl in den Diskussionen um die Zukunft des Wohlfahrtsstaates, bürgergesellschaftliches Engagement und "Sozialkapital" an Bedeutung gewonnen. In einer pluralistischen Gesellschaft muss allerdings stets aufs Neue ausgehandelt werden, was das allgemeine Wohl überhaupt ausmacht, und folgerichtig bedienen sich verschiedene soziale Akteure der Gemeinwohlrhetorik. Solche Rhetoriken und die sie gestützte politische Praxis sind Indikatoren des Wandels politischer Orientierungen und Institutionen. Zudem ist nicht auszuschließen, daß zuviel oder unglaubwürdige Gemeinwohlrhetorik zu einem Verbrauch soziomoralischer Ressourcen führt. Das Gemeinwohl ist ein normatives Ideal, das auch Vorstellungen darüber prägt, wieviel Gemeinsinn aufgebracht werden soll.
Public interest. --- Common good --- History.
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Als "Grund und Grenze staatlichen Handelns" (G. F. Schuppert) ist das Gemeinwohl beziehungsweise das öffentliche Interesse als sein gängigster Substitutsbegriff ein zentraler Rechtstopos. Im 3. Band der Edition wird untersucht, wie innerhalb des gesellschaftlichen Funktionssystems Recht das Gemeinwohlideal konkretisiert wird, und welche Erwartungen an den Gemeinsinn hierbei bestehen. Dies lässt sich in historischer Dimension sowie anhand von Analysen verfolgen, die von der Untersuchung der Bundesverfassungsgerichtsjudikatur über einen Vergleich national-verfassungs-staatlicher und europarechtlicher Kontexte bis hin zu völkerrechtlichen und privatrechtlichen Fallstudien reichen.
Common good. --- Natural law. --- Public interest.
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