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Die Operative Pädagogik will nicht nur begründet sein, sie muss auch selber in ihrer Tragweite und in ihren Konsequenzen demonstriert werden. Das ist das verbindende Motiv in den hier vorgelegten Analysen und Perspektiven zur Operativen Pädagogik. Der leitende Gedanke ist: Pädagogik ist als Praxis und als Reflexion auf diese Praxis von der Eigenart des erzieherischen Handelns her zu verstehen. Sie besteht in der Operation des Zeigens in Hinsicht auf Lernen.Das Erziehen ist ein Handwerk im wörtlichen Verstande und in dem erweiterten Sinne eines beredten Handwerks. Ohne die Hand kein Zeigen. Ob es um die Artikulation von Unterricht oder die Machtverhältnisse in pädagogischen Inszenierungen geht oder um das Ballspiel und didaktische Verstehensprozesse, um das Verhältnis von Antwort und Frage in der Pädagogik oder das Problem nachhaltigen Lernens: immer ist das Handwerk des Zeigens der zentrale Fokus für das pädagogische Handeln und für die Reflexion auf dieses Handeln.
Erziehungswissenschaft --- Geschichte der Pädagogik --- Philosopie --- Pädagogik --- Theorie
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In Philosophie und Theologie und in jüngeren, pädagogischen Nachbardisziplinen seit mindestens hundert Jahren auf vielfältige Weise erforscht, hat Negativität in der Pädagogik selbst bislang kaum Beachtung gefunden. Die Geschichte der pädagogischen SokratesRezeption bietet eine der seltenen Gelegenheiten, den Umgang der Pädagogik mit Negativität zu studieren.Die späte und bescheidene Karriere der Negativität in der Pädagogik wirkt um so erstaunlicher, als ihr Werdegang nicht nur in Nachbardisziplinen anders verlaufen ist, sondern als Kommunikation selbst - und damit natürlich auch Lehren und Lernen - immer Negationen einschließt. Für eine Analyse des ,negativen' Apriori der Pädagogik eignet sich Sokrates ganz besonders. Zum einen wird dem Philosophen seit rund 150 Jahren von Pädagogen einhellig und in Übereinstimmung mit Philologen und Philosophen attestiert, neben einer positiven auch eine negative Didaktik anzuwenden. Zum anderen ist die Geschichte der ,sokratischen Methode' ein äußerst aussagekräftiger ,Gradmesser', dient Sokrates doch der Pädagogik seit drei Jahrhunderten als Referenzgröße.
Erziehungswissenschaft --- Geschichte der Pädagogik --- Philosopie --- Pädagogik --- Theorie --- Socrates.
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Pädagogik --- Hochschuldidaktik --- Jesuiten --- Pädagogik.
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Für die Beschreibung von Unterricht spielen die beiden aufeinander bezogenen Theoriekonzepte der Performativität und der Medialität eine wichtige Rolle, indem sie den Blick auf das Spannungsfeld von Darstellen, Zeigen und Wahrnehmen in der Inszenierung von Unterricht lenken. Die AutorInnen folgen dieser Anregung, indem sie u.a. Körperlichkeit im Unterrichtsgeschehen und deren Wahrnehmung, Möglichkeitsräume des Performativen im Politikunterricht und den Einsatz von Medien im Deutsch- bzw. Geschichtsunterricht beleuchten.
Medialität --- Performativität --- Pädagogik
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Im zweiten Band der Reihe "Lernen und Studieren in Lernwerkstätten" wird diskutiert, wie Inklusion im Kontext von Lernwerkstätten und Lernwerkstattarbeit thematisiert, problematisiert und vor allem realisiert werden kann. Nach einer theoretischen Einbettung des Inklusionsbegriffs in den Kontext von Lernwerkstattarbeit und der Beschreibung möglicher Potenzen, die Lernwerkstätten an Hochschulen für eine inklusionsorientierte (Aus)-Bildung von zukünftigen Pädagog*innen besitzen, wird die Lernwerkstattarbeit als inklusives hochschuldidaktisches Konzept gerahmt. Im dritten Kapitel des Bandes werden Ergebnisse aus der Erprobung und Erforschung inklusiver Didaktik im Kontext von Hochschullernwerkstätten vorgestellt. Aus unterschiedlichen Perspektiven entsteht so ein facettenreiches Bild von Lernwerkstätten in Hochschulen als Räume inklusiver Pädagogik, in denen Vielfalt willkommen ist und die Balance der Wertschätzung von Individualität und Gemeinschaftsbezug gelebt werden kann.
Inklusion --- Inklusive Pädagogik --- Vielfalt --- Hochschuldidaktik --- Lernwerkstatt
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Historischen Erblasten verdankt das Paternalismuskonzept den schlechten Ruf, der es zum Abladeplatz für obsolete Praktiken und fragwürdige Werte hat werden lassen. Das dürfte dazu beigetragen haben, dass die Pädagogik dieses Begründungsmodell weitgehend aus dem Blick verloren hat. Paternalismusdoktrinen lassen sich als Begründungsressourcen aus Grundbegriffen und Leitmetaphern der Humanwissenschaften herleiten und für Interventionen und Regelungen in Anspruch nehmen, die mit wohltätigen Absichten Überlegungen und Handlungsmöglichkeiten von Menschen beeinflussen und steuern (z.B.: Helmpflicht, Schulpflicht, positive/negative Anreize, Informationen etc.). Paternalismus als »einheimisches Begründungsmodell« konfrontiert Pädagogik mit Fragen nach der Rechtfertigung und Durchsetzung pädagogischer Arrangements (Paternalismus), Fragen des guten Lebens (Perfektionismus) und Fragen nach Ermöglichungsbedingungen und Grenzen von Freiheit und Autonomie.
Philosopie --- Pädagogik --- Theorie --- Education --- Paternalism. --- Philosophy.
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Bildung sollte ein individuell begründetes Selbst- und Weltverhältnis ermöglichen. Dieses neuhumanistische Versprechen beinhaltete immer schon eine Distanz zu den sozial akzeptierten Wissensbeständen und Fähigkeitsprofilen. Deren Aneignung war nicht das Kriterium einer gelingenden Selbstbildung.Ein solches Verständnis von Bildung scheint nur sinnvoll, wenn soziale Ordnungsvorstellungen nicht als selbstverständlich geltende verstanden werden. Dass deren Begründung nicht nur aus der Sicht des sich bildenden Individuums, aber auch im Hinblick auf den Streit um das Richtige und Gültige problematisiert werden kann, verweist auf eine Verbindung von Bildungs- und Demokratietheorie. Aktuelle Demokratie-theorien thematisieren die letztliche Unmöglichkeit der Begründung sozialer Ordnung und den daraus resultierenden Streit um Begründungsansprüche. Von hier aus erscheint die Frage sinnvoll, ob das Bildungsversprechen nicht zugleich einen politisch-demokratischen Einsatz enthält und wie man sich diesem (theoretisch und empirisch) nähern kann.
Bildungsstrukturen --- Bildungssysteme --- Philosopie --- Pädagogik --- Theorie
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Bildung bei Humboldt meint das individuelle Erkenntnismoment jedes einzelnen Menschen und betont gleichzeitig die Bedeutung der Anregung dieses individuellen Bildungsmomentes durch ein Gegenüber. Dem auf den Grund zu gehen, was Humboldts Bildung ausmacht, dafür gibt es in Zeiten von zähl und verwertbaren Bildungskonzepten keine Drittmittel. Dennoch danach zu fragen, ist - gelinde gesagt - irritierend. Was verloren geht, wenn Humboldts Bildungsgedanke nicht mehr Thema der Debatte ist, ist nicht in Stereotypen zu fassen: Es ist die Bedeutung des individuellen Bildungsmoments in individueller Gefühlsgewissheit. Sie auf Persönlichkeitsbildung zu reduzieren, greift zu kurz. Junga führt die Grundlage der humboldtschen Bildungsidee auf Schleiermacher und Kant zurück und zeigt, was für Bildung notwendig ist: ein Gehaltensein des Individuums, die Gewissheit eines höchsten Gutes in der moralischen Konsequenz, das Gegenüber als die eigene Bildung bereicherndes wertzuschätzen.
Erziehungswissenschaft --- Geschichte der Pädagogik --- Philosopie --- Pädagogik --- Theorie --- Kant, Immanuel, --- Schleiermacher, Friedrich, --- Humboldt, Wilhelm von,
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»Schule als Gegenöffentlichkeit« ist der hermeneutische Schlüssel, mit dem Ralf Koerrenz das schulpädagogische Reformmodell des Jena-Plans interpretiert. Die Chancen und Ambivalenzen des Modells werden dadurch gleichermaßen sichtbar. Die reformpädagogische Konzeption »Jena-Plan« von Peter Petersen muss von seinen erziehungsphilosophischen Grundlagen aus verstanden werden. Von »Schule als Gegenöffentlichkeit« werden die didaktischen Handlungsebenen in der Schule (Lehren, Lernen) ebenso verständlich wie die Spiegelung der Theorie in der pädagogischen Praxis. Die Bestimmung der Konturen dieses Modells geschieht hier jenseits der historischen Debatten um die Verstrickung Petersens in den Nationalsozialismus. Gefragt wird nicht zuletzt mit Blick auf Leitbild und Praxis heutiger Jena-Plan-Schulen nach einem kontextunabhängigen Kern dessen, was eine Schule zur Jena-Plan-Schule macht. Die Chancen und Ambivalenzen des Modells werden so gleichermaßen sichtbar.
Erziehungswissenschaft --- Geschichte der Pädagogik --- Pädagogik --- Jena plan --- educational changes