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Migrationen, also dauernde Verlagerungen des Wohnortes von Einzelpersonen oder Gruppen, sind Indikatoren der globalen Vernetzung und damit auch der Globalgeschichte. Darüber hinaus waren sie eine Erscheinung der Menschheit von Anfang an. Aus dem Mittelalter sind zwar bestimmte Migrationen, etwa die sogenannte germanische Völkerwanderung, schon gut bekannt, sie wurden aber noch nie systematisch erfasst. Auch fehlte eine Anwendung moderner sozial- und kulturwissenschaftlicher Theorien, Fragestellungen und Methoden sowie eine Einordnung mittelalterlicher Wanderungen dieser Art in die allgemeine Globalgeschichte.In dem Band werden in 25 Artikeln Migrationen von ca. 500 bis 1500 n. Chr. analysiert und dargestellt. Er beschränkt sich aber nicht auf das herkömmliche lateineuropäische Mittelalter, sondern bezieht all jene Regionen ein, die mit der römisch-katholischen Welt oder untereinander in Verbindung standen (Europa, Afrika und die südliche Hälfte Asiens). Andererseits werden allgemeine Migrationserscheinungen, wie der Sklavenhandel und der Aufbruch von Asketen, Pilgern und Missionaren nach der Fremde behandelt.
Emigration and immigration --- Human beings --- Human geography --- Migrations of nations --- Immigration --- International migration --- Migration, International --- Population geography --- Assimilation (Sociology) --- Colonization --- History --- Migrations. --- Middle Ages.
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Kulturen sind keine monolithischen Blöcke. Sie sind hybrid, setzen sich also aus Elementen verschiedenster Herkunft zusammen und bringen aus ihnen Neues hervor. Das DFG-Schwerpunktprogramm "Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter" hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte Europas im Mittelalter vom permanenten Kontakt und Austausch her zu denken und die sich daraus ergebenden Prozesse kultureller Innovationen zu analysieren. Auf einer "International Spring School" im April 2008 präsentierte sich das Schwerpunktprogramm einer breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit. Der Band vereint die dort gehaltenen Vorträge und Workshops. Das Phänomen der Hybridität von Kulturen und die Differenzen der mittelalterlichen Welt zwischen Island und der Levante, zwischen Skandinavien und Nordafrika werden aus den Blickwinkeln verschiedener Disziplinen (Byzantinistik, Skandinavistik, Mediävistik, Germanistik, Kunstgeschichte, Orientalistik, Judaistik, Osteuropäische Geschichte) und Wissenschaftsnationen (Ungarn, Italien, Niederlande, Russland, Frankreich, Israel, Griechenland, USA, Island, Deutschland) beleuchtet. Mit Beiträgen von Cyril Aslanov, Nora Berend, Michael Borgolte, Corinna Bottiglieri, Krijnie Ciggaar, Wolfram Drews, Ásdis Egilsdóttir, Almut Höfert, Benjamin Z. Kedar, Christian Kiening, Gábor Klaniczay, Karin Krause, Hartmut Kugler, Svetlana Luchitsky, Marina Münkler, Robert Ousterhout, Juliane Schiel, Jean-Claude Schmitt, Bernd Schneidmüller, Annette Seitz, Apostolos Spanos, John Tolan, Gia Toussaint und Nektarios Zarras.
Civilization, Medieval --- Cultural pluralism --- Cultural fusion --- Intercultural communication --- Cross-cultural communication --- Communication --- Culture --- Cross-cultural orientation --- Cultural competence --- Multilingual communication --- Technical assistance --- Culture fusion --- Fusion, Cultural --- Hybridism (Social sciences) --- Hybridity (Social sciences) --- Cultural relations --- Acculturation --- Assimilation (Sociology) --- Ethnicity --- Multiculturalism --- Cultural diversity --- Diversity, Cultural --- Diversity, Religious --- Ethnic diversity --- Pluralism (Social sciences) --- Pluralism, Cultural --- Religious diversity --- History --- Anthropological aspects --- Cultural hybridity --- Transculturalism --- Transculturation
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Mit seinen Studien zum mittelalterlichen Stiftungswesen hat Michael Borgolte seit den achtziger Jahren eine sozialgeschichtliche Wende in der Stiftungsforschung der Vormoderne herbeigeführt. Maßgeblich war dabei die Einsicht, dass der Zweck der Stiftung, die Memoria des Stifters oder anderer von ihm benannter Personen auf Dauer zu sichern, nicht durch eine juristische Konstruktion, sondern nur durch den Austausch von Gabe und Gegengabe gesichert werden konnte. Der Initiator beziehungsweise die Verwalter seiner Stiftung und die Empfänger der Stiftungserträge standen in einem Verhältnis gegenseitiger Verpflichtungen, das oft über Jahrhunderte hin durch immer neue Aktualisierungen des Stifterwillens lebendig blieb. Mit diesem Ansatz hat Michael Borgolte Stiftungen des Mittelalters weit über das liturgische Gedenken hinaus untersucht und besonders karitativen und wissenschaftlichen Stiftungszwecken Beachtung geschenkt. Das Studium der Stiftungen eignet sich aber auch zur Erkenntnis einer Gesellschaft in ihren Zusammenhängen; deshalb beschrieb er Stiftung als "totales System" und untersuchte das Verhältnis von "Stiftung und Staat" oder "Stiftung und Mäzenatentum". In neueren Abhandlungen hat Michael Borgolte interkulturelle Vergleiche in dia- wie synchroner Dimension angestellt, zwischen dem vormodernen und dem neueren Stiftungswesen ebenso, wie zwischen den lateinisch-christlichen, byzantinischen, russisch-orthodoxen, jüdischen und vor allem muslimischen Stiftungen des mittelalterlichen Jahrtausends. Die hier vorgelegte Sammlung seiner wichtigsten Aufsätze und Beiträge bieten deshalb keinen Abschluss, sondern eher eine Zwischenbilanz auf dem Weg zu einer Universalgeschichte des vormodernen Stiftungswesens.
Charitable uses, trusts, and foundations. --- Religious trusts. --- Civilization, Medieval. --- Civilization, Medieval --- Medieval civilization --- Middle Ages --- Civilization --- Chivalry --- Renaissance --- Religious uses --- Trusts, Religious --- Charitable uses, trusts, and foundations --- Mortmain --- Charitable remainder trusts --- Donations --- Endowments --- Charities --- Charity laws and legislation --- Juristic persons --- Trusts and trustees --- Uses (Law) --- Charitable bequests --- History --- Law and legislation --- Memoria. --- foundations. --- medieval period.
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Die politische Wende von 1989 und die anscheinend unaufhaltsame Globalisierung lässt die traditionelle Nationalgeschichte hinter europäischer und globaler Geschichte zurücktreten. Den neuen Herausforderungen müssen sich auch die Mediävisten stellen und über das lateinisch und christlich geformte Europa hinaus ihren Blick auch auf Kulturen anderer religiöser Prägungen richten. Michael Borgolte hat sich dieser Aufgabe seit mehr als zwei Jahrzehnten in theoretisch-methodologischen Studien und exemplarischen Forschungen gestellt und die transkulturelle Mittelalterforschung in Deutschland wie kein anderer angeregt und beeinflusst. Der Band mit einigen seiner wichtigsten Beiträge ist weniger eine Bilanz seines Schaffens als eine Grundlage für weitere entsprechende Arbeiten. Er richtet sich aber nicht nur an Fachwissenschaftler, sondern auch an alle historisch Interessierten, die sich über Probleme, Chancen und Perspektiven einer umfassenden europäischen und globalen Mittelalterforschung kundig machen möchten.
Middle Ages. --- Civilization, Medieval. --- Christianity and other religions --- Christianity --- Syncretism (Christianity) --- Religions --- Civilization, Medieval --- Medieval civilization --- Middle Ages --- Civilization --- Chivalry --- Renaissance --- Dark Ages --- History, Medieval --- Medieval history --- Medieval period --- World history, Medieval --- World history --- Medievalism --- Judaism --- History --- Relations --- Europe --- Rome --- European history. --- world history.
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Das mittelalterliche Europa war keine christliche Einheitskultur, sondern geprägt von vielfältigen Prozessen des Kontakts und der Abgrenzung zwischen Kulturen, bei denen die drei monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam eine herausragende Rolle spielten. Seit 2005 erforscht das DFG-Schwerpunktprogramm "Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter" die Geschichte Europas als Geschichte kultureller Differenzen. Der Band dokumentiert die Dynamiken und Erträge eines wissenschaftsorganisatorischen Experiments: Gegliedert in fächerübergreifende Arbeitsgruppen, erforschten 24 Einzelprojekte aus 14 Disziplinen Integrations- und Desintegrationsprozesse von Skandinavien bis Ägypten, von der Iberischen Halbinsel bis zu den Steppen Zentralasiens in komparativem Zugriff; sie präsentieren ihre Ergebnisse nun in Beiträgen, die von mehreren Autorinnen und Autoren gemeinsam verfasst worden sind. Dabei werden Begriffe wie "Kultur" problematisiert und schon eingeführte Konzepte wie "Integration/Desintegration", "Inklusion/Exklusion", "Hybridisierung" und "Transfer" als Instrumente transkultureller Mediävistik auf den Prüfstand gestellt. Das Ende der Laufzeit des Schwerpunktprogramms gibt zugleich Anlass, methodisch-theoretische Einsichten der gemeinsamen Forschung wie auch praktische Erfahrungen bei der transdisziplinären Zusammenarbeit zu bilanzieren.
Generosity -- Religious aspects. --- Generosity. --- Monotheism. --- History & Archaeology --- History - General --- Civilization, Medieval. --- Intercultural communication. --- Europe --- Civilization. --- Middle Ages. --- Civilisation médiévale --- Moyen Age --- Cross-cultural communication --- Civilization, Medieval --- Medieval civilization --- Middle Ages --- History --- Civilization --- Communication --- Culture --- Cross-cultural orientation --- Cultural competence --- Multilingual communication --- Technical assistance --- Chivalry --- Renaissance --- Anthropological aspects
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