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Der Band widmet sich den Ergebnissen der Ausgrabungen auf dem merowingerzeitlichen Gräberfeld von Gotha-Boilstädt, einem für die Thüringer Landesgeschichte wichtigen Fundkomplex. Der 2013 beim Bau der Ortsumfahrung Gotha-Sundhausen neu entdeckte Bestattungsplatz gehörte zu einer dörflichen Ansiedlung, deren Bewohner hier zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert ihre Toten bestatteten.Zwei Gräber heben sich sowohl in Grabbau und Grabritus als auch in der Qualität der Ausstattung deutlich von den übrigen ab. Die hier jeweils mit einer vollständigen Waffenausrüstung und Reitpferden bestatteten Männer gehörten einer gehobenen sozialen Schicht an. Einige ihrer Beigaben zeigen dabei intensive kulturelle Kontakte in die Nachbarregionen des frühmittelalterlichen Mitteleuropas. Eine in der östlichen Mittelmeerregion hergestellte Öllampe und eine im westgotischen Spanien geprägte Goldmünze sind darüber hinaus deutliche Indizien für frühchristliche Einflüsse auf den Grabritus einer der Männer. Die Herkunft der Münze ist auch der Ausgangspunkt für den Versuch der Darstellung seiner Individualgeschichte (Sebastian Steinbach). Neben der vollständigen Vorlage aller dokumentierten Befunde und Funde, mit einem besonderen Fokus auf die im Block geborgenen reichen Grablegen, werden auch die Resultate der neuesten naturwissenschaftlichen Untersuchungen vorgestellt und interdisziplinär diskutiert.Dazu gehören Analysen des Skeletts zur Anthropologie (Jan Nováček), DNA (Janine Mazanec, Susanne Hummel, Anna Lena Flux) sowie Strontiumisotopen (Gisela Grupe), aber auch archäozoologische Untersuchungen zu den Tierbestattungen und Speisebeigaben (Kerstin Pasda, Roland Müller) sowie einzelner Grabbeigaben (Astrid Pasch, Maria Tomuschat, Marcus Jung, David Bitter), deren archäometrische Zusammensetzung (Oliver Mecking) und Rekonstruktion (Tim Schüler).
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