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Die Legitimität katholischer Einrichtungen wurde im 18. Jahrhundert in Frage gestellt. Eine besondere Ausprägung erfuhr dieser Konflikt in der Habsburgermonarchie: Die Beiträge des Bandes zeigen, wie hier unterschiedliche Formen von Reformkatholizismus und aufgeklärtem Absolutismus aufeinandertrafen.Aufklärung und administrative Reformen prägten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Gesellschaft und Staat, sodass die Legitimität kirchlicher Strukturen und Akteure zunehmend an ihrer "NÜtzlichkeit" gemessen wurde. Vor diesem Hintergrund befasst sich der Band mit Diskursen und Praktiken rund um kirchliche Einrichtungen im "aufgeklärten Absolutismus", wobei der Schwerpunkt auf unterschiedlichen Teilen der Habsburgermonarchie liegt. Hier ergaben sich spannungsreiche Interaktionen zwischen den vielfältigen Institutionen und Formen katholischen Lebens und dem etatistischen Reformwillen Wiens und seiner Behörden. Neben Beiträgen zu diesem Themenkomplex beinhaltet das Jahrbuch auch mehrere Artikel, die auf das Auswahlverfahren zu den Franz-Stephan-Preisen 2020 zurÜckgehen. Ebenso finden sich Projekt- und Tagungsberichte, Miszellen und Rezensionen, die ein umfassendes Bild der gegenwärtigen Forschung zum 18. Jahrhundert in österreich vermitteln.
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Administrative und kulturelle Veränderungen im Laufe des 18. Jahrhunderts prägten das Bild der Habsburgermonarchie nachhaltig. Die Machtverhältnisse in Europa lösten eine rege diplomatische Aktivität aus und gingen Hand in Hand mit Neuerungen in den Herrschaftspraktiken, sei es durch Grenzbeschreibungen, mit denen der sich formierende Staat seine Hoheitsgewalt demonstrierte, oder durch das von verschiedenen Herrschaftsträgern etwa im Wege von Visitationen vorangetriebene Sammeln von Information für verschiedene Planungs- und Gestaltungszwecke. Richtet man den Blick auf die Lebensweisen der Untertanen, so ist auf die zunehmende Herausbildung eines Publikums hinzuweisen, das mit in der Zahl wachsenden Druckwerken versorgt wurde, die Eingang in die lokalen Bibliotheken fanden. Auch begann man sich über die Ausbildung der Bevölkerung Gedanken zu machen, da man in der Vermittlung von Grundkenntnissen für alle Vorteile erhoffte.
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