TY - BOOK ID - 2975856 TI - Realistische Literaturpolitik und naturalistische Kritik : Über die Situierung der Literatur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Vorgeschichte der Moderne PY - 2011 VL - 178 SN - 00817236 SN - 3484181788 3110915464 9783484181786 PB - Tübingen : Max Niemeyer Verlag, DB - UniCat KW - Littérature réaliste KW - Naturalism in literature KW - Naturalisme dans la littérature KW - Naturalisme in de literatuur KW - Neorealism (Literature) KW - Neorealisme (Literatuur) KW - Néoréalisme (Littérature) KW - Realism (Literary movement) KW - Realism in literature KW - Realisme (Letterkundige beweging) KW - Realisme (Literaire beweging) KW - Realisme in de literatuur KW - Realistische literatuur KW - Réalisme (Mouvement littéraire) KW - Réalisme dans la littérature KW - Criticism KW - Realism KW - Naturalism KW - History KW - German literature KW - Naturalism in literature. KW - Politics and literature KW - Realism in literature. KW - History and criticism KW - Theory, etc. KW - History and criticism. KW - 19th century KW - Magic realism (Literature) KW - Mimesis in literature KW - Literature KW - Literature and politics KW - Young Germany KW - Political aspects KW - Criticism - History - 19th century UR - https://www.unicat.be/uniCat?func=search&query=sysid:2975856 AB - Die systematische Rekonstruktion der poetologischen und literaturkritischen Diskussion zwischen der Revolution von 1848 und der problematischen Moderne des Wilhelminismus stellt das traditionelle Epochenprofil um: Statt des poetischen tritt der programmatische Realismus in den Fokus des Interesses; die Wende zum Realismus erscheint nicht mehr als Rückzug auf bildungsbürgerliche Kompensation, sondern als literaturpolitischer Strategiewechsel, der Parteinahme durch Nationalpädagogik substituiert. Obwohl er sich bis in die achtziger Jahre als offizielle Programmatik des Reiches fühlen kann, werden die idealistischen Konzepte Hayms, Freytags und Spielhagens bald vom urbanen Liberalismus der Gründerzeitkritiker wie Karl Frenzel und Paul Lindau überboten, bevor die Literaturkritik des Naturalismus mit Rückgriff auf jene und polemischer Distanzierung von diesen in schriller Vielstimmigkeit die Moderne proklamiert. Diese Transformation wird vom positivistischen Literaturverständnis der Scherer-Schüler flankiert: Indem sie Literatur zunächst als Untersuchungsgegenstand begreifen, der in Struktur und medialer Logik zu bestimmen ist, lösen sie die ästhetische Beurteilung von inhaltlicher Wertung und eröffnen damit den Weg zum formalen Literaturverständnis der Moderne. ER -