TY - BOOK ID - 1965047 TI - Erfahrung und Experiment: Studien zu Theorie und Geschichte des Essayismus PY - 1995 SN - 3050026138 3050070293 9783050026138 PB - Berlin Akademie Verlag DB - UniCat KW - Non-fiction KW - Literary semiotics KW - Comparative literature KW - anno 1800-1999 KW - anno 1500-1799 KW - Critical theory. KW - Criticism KW - Essay. KW - Authorship. KW - Critical theory KW - Essay KW - Critical social theory KW - Critical theory (Philosophy) KW - Critical theory (Sociology) KW - Negative philosophy KW - Criticism (Philosophy) KW - Philosophy, Modern KW - Rationalism KW - Sociology KW - Frankfurt school of sociology KW - Socialism KW - Literary sketch KW - Sketch, Literary KW - Authorship UR - https://www.unicat.be/uniCat?func=search&query=sysid:1965047 AB - Robert Musil hat in "Der Mann ohne Eigenschaften" Essayismus doppelt bestimmt: als Form eines frei flottierenden Lebens und als Form eines seiner selbst bewussten Denkens. Die erklärte Utopie seines Romans zielt darauf, das Experiment des Lebens mit dem Experiment des Denkens in einer ästhetischen Existenz zu versöhnen. Müller-Funks Studie folgt einem typologischen Verfahren, das sowohl die Bandbreite essayistischer Möglichkeiten als auch deren historische Logik zutage treten lässt. Die radikale Skepsis und Subjektivität Montaignes wird dabei mit der ausgreifenden Ungeduld eines Bacon konfrontiert. Experiment und Erfahrung sind die beiden Pole wie sie auch im Essayismus im Kontext von Aufklärung und Idealismus (Lichtenberg und Novalis) sichtbar werden. Den Essayismus des 20. Jahrhunderts untersucht der Autor exemplarisch an drei symptomatischen Beispielen: neben Musils stichwortgebendem Roman sind es die manierierte Prosa Gottfried Benns sowie deren emphatische und programmatische Essayistik im Gefolge der Kritischen Theorie. Der Essayismus erweist sich dabei als ein höchst widerspruchsvoller und artifizieller Versuch einer Ethik der Ästhetik, als ein Denken mit explizit ästhetischen Mitteln, das das Opfer der Abstraktion (wie es dem Szientismus zugrunde liegt) rückgängig machen will. Angesichts dessen radikaler Hinterfragung im Gefolge einer Kritik am "Logozentrismus" wird eine aktuelle Dimension eines selbstreferenziellen, "ästhetischen" Denkens sichtbar, das über alte Gegenüberstellungen (Rationalismus vs. Irrationalismus) hinaus weist. ER -