TY - BOOK ID - 147571752 TI - Populationen - Zeit-Räume - Protokollieren. PY - 2020 PB - Bielefeld : Aisthesis Verlag, DB - UniCat KW - Literature & literary studies KW - Ulf Stolterfoht KW - fachsprachen KW - kompilieren KW - branding KW - Oswald Egger KW - nihilum album KW - Verortung KW - Element KW - Monika Rinck KW - Honigprotokolle KW - Niederschlag KW - fest-schreiben KW - Gedichte KW - Form KW - Gegenwartsliteratur KW - Leben KW - Lebensform KW - Poetik der Analyse KW - Wozu KW - Warum KW - Konzept KW - Darstellung KW - Synchronizität KW - Rhythmus KW - Wiederholung KW - Ganzheit KW - Struktur KW - Denkmodell KW - Kontinuität KW - Diskontinuität KW - Praxis KW - Artefakt KW - Punctuated Equilibrium KW - Stephen J. Gould KW - Charles de Roche KW - Sandro Zanetti KW - Paul Feyerabend KW - Olivier Rieppel KW - Karl Sigmund KW - Christoph Menke UR - https://www.unicat.be/uniCat?func=search&query=sysid:147571752 AB - Wie konstituieren sich Gedichtbände – nach dem freien Vers – zu einem ästhetischen Ganzen? Anhand dreier Analysen von Gedichtbänden seit 2000 lote ich unter dem Paradigma formaler Wiederholung unabhängig von traditionellen Parametern wie Reim und Metrum Varianten der Konstituierung und Darstellung ästhetischer Ganzheit aus. So unterschiedlich die drei untersuchten AutorInnen – Ulf Stolterfoht, Oswald Egger und Monika Rinck – auch arbeiten, ihre Bücher (fachsprachen, nihilum album, Honigprotokolle) sind geprägt von formalen Gesamtkonzepten, die ich entsprechend unter den Bezeichnungen Populationen und branding, Zeit-Räume und Verortung sowie Protokollieren und Fest-schreiben zu erschliessen versuche. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit spielt, so der methodische Leitgedanke, in allen drei Fällen das Denkmodell einer gegensätzlichen Gleichzeitigkeit von Kontinuität und Diskontinuität, das ich in Anlehnung an den evolutionstheoretischen Begriff des punctuated equilibrium herausarbeite, eine prägende Rolle. Dieses Denkmodell verbinde ich in der Folge mit den Begriffen einer kontinuierlichen Praxis des Denkens bzw. Schreibens und eines diskontinuierlichen Artefakts, deren Gegensätzlichkeit sich in der Gesamtdarstellung der jeweiligen Gedichtbände widerspiegelt. Unter dieser Voraussetzung trete ich an die Gedichtbände mit einer synchronen Methodik heran, sodass ich mich unter Ausschluss der diachronen, d.h. werkhistorischen, Perspektive auf die immanente Systematik der Bände konzentrieren kann. In der Wiederholung als Bedingung einer solchen Systematik finde ich die zeitweilige Stabilisierung einer Praxis, die ebenso Bedingung der poetischen Produktion wie Bedingung ihrer differenziellen Modifikation ist. Im Rückbezug auf das punctuated equilibrium taucht der Rhythmus des Wechselspiels zwischen der Kontinuität einer stabilen Praxis und der Diskontinuität einer Modifikation dieser Praxis als Grundmotiv auf. ER -